64. Jahrestag Luftbrücke Berlin

Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e.V.

Faßberger Bürger und Soldaten gedenken Ende der Berliner Luftbrücke

von Matthias Blazek

Faßberg. Der letzte Flug von Faßberg im Rahmen der Berliner Luftbrücke jährte sich am 27. August zum 64. Mal. Er wurde mit einer kleinen Gedenkfeier auf dem Platz der Luftbrücke am Faßberger Rathaus gewürdigt. Musikalisch wurde die Veranstaltung durch den Posaunenchor Müden/Faßberg mit Beethovens Die Himmel rühmen eingeleitet.
Am 27. August 1949 verließ das letzte Kohlenflugzeug die damalige Royal Air Force Station FASSBERG, um das Ende der Luftbrücke Berlin einzuläuten und die letzten Tonnen Kohle aus der Heide in die eingeschlossene Stadt zu transportieren. Rund 540.000 Tonnen des schwarzen Goldes wurden von Faßberg aus nach Berlin geflogen.
Als besonderen Ehrengast konnte der Vorsitzende des Fördervereins für die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e.V.(FöVELB), Paul Hicks, neben dem Bundestagsabgeordneten Henning Otte ganz besonders Zeitzeugin Mercedes Wild, langjährige Freundin von Gail Halvorsen, eines Piloten der amerikanischen Luftwaffe während der Berliner Luftbrücke und heutigem Oberst a.D., begrüßen.

Immer wenn Halvorsen seinerzeit Tempelhof angeflogen hatte, erschreckte er die weißen Hühner von Mercedes Familie, die daraufhin in den Stall rannten, ihre Federn verloren und keine Eier mehr legten. In einem Brief an ihn protestierte, die damals neunjährige Mercedes und bat um süße Entschädigung. Halvorsen wollte als Wiedergutmachung extra über ihrem Haus Süßes abwerfen, konnte aber die Hühner aus dem Flieger nicht sehen. Also ging ein Päckchen mit Kaugummi und Schokolade in die Post. Daraus entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft. Immer, wenn Halvorsen Berlin besucht, übernachtet er bei der Familie von Mercedes und Peter Wild. Und das seit 1972 schon 35-mal, mit einem bis zu 25 Personen starken Familienanhang. Das ist Familienfreundschaft über Generationen hinweg , sagt Mercedes Wild, die mit ihrem Mann zur Gedenkveranstaltung nach Faßberg gekommen ist.

Der Garten sei derselbe, nur würden heute der Nussbaum und die weißen Hühner fehlen, so Wild. Der berühmte Brief vom 4. November 1948 werde bei jedem Besuch Halvorsens hervorgeholt und gezeigt.