65. Jahrestag Luftbrücke Berlin

Die Erinnerung wird halten!

Faßberg würdigt mit prominenter Berliner Beteiligung das Ende der Luftbrücke

Faßberg, 28. August 2014 | Vor 65 Jahren endete die Blockade der Westsektoren Berlins. Gestern vor 65 Jahren war die letzte von insgesamt 540.000 Tonnen Kohle innerhalb eines guten Jahres gemeinsam von der US Air Force und der Royal Air Force vom Flugplatz Faßberg in der Lüneburger Heide nach Berlin geflogen worden.

In diesem Jahr gab es vielleicht die letzte Gelegenheit, die logistische und fliegerische Meisterleistung der Luftbrücke mit deren Veteranen zu feiern. Geoffry Smith war 1949 in Berlin-Gatow stationiert. Zusammen mit acht weiteren Veteranen war der 85-jährige ehemalige Flugzeug-Elektriker aus England zur Feier in das Fliegerstädtchen in der Heide gereist. Das Ende der Luftbrücke am 27. August zu feiern, ist für mich etwas besonderes. Auch wenn die Berlin-Blockade schon im Mai offiziell vorbei war, flogen wir immer noch Güter nach Berlin. Gestern gedachten wir wirklich dem letzten Flieger der Luftbrücke, der von Faßberg nach Berlin-Gatow startete,“ so Smith.

An Gottesdienst, Kranzniederlegung und gemeinsamen Essen nahmen neben den Veteranen auch Gäste aus Berlin teil, die vor 65 Jahren die Kohle auf dem Flugplatz Berlin-Gatow im heutigen Bezirk Spandau entladen hatten. Angeführt vom Bürgermeister des 220.000 Einwohner großen Bezirks, Helmut Kleebank, war eine 65-köpfige Gruppe angereist: Wir haben Faßberg eigentlich erst in den letzten Jahren entdeckt und sind heute froh, dass hier in der Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin vieles bewahrt wurde, was den Berlinern in der Nachkriegszeit das Überleben ermöglichte.“ Der Vorsitzende des Fördervereins der Erinnerungsstätte Paul Hicks freute sich, dass auf Grund der jüngsten Kontakte auch die Stiftung Luftbrückendank des Landes Berlin nun zu den Förderern der Faßberger Institution zählt. Die Vorstandsvorsitzende der Berliner Stiftung Luftbrückendank Anna-Margareta Peters dankte den Veteranen dafür, dass sie den Weg auf sich genommen haben. Die Welt von heute zeigt uns: Millionen von Menschen brauchen eine Luftbrücke. Wenn wir uns das vor Augen führen, dann wird unser Dank für damals noch größer und fester und die Erinnerung wird halten.“
Die Berliner Stiftung hatte zum Jubiläum ihre Ausstellung Friends Always“ mitgebracht, die am gestrigen Nachmittag in der Lerchenschule eröffnet wurde. Stiftungsgeschäftsführer Heinz-Gerd Reese machte bei der Eröffnung deutlich: Die Erinnerungen an die Meisterleistung der Luftbrücke müssen bewahrt werden. Das betonte schon der damalige Regierende Bürgermeister Willy Brandt, der die Stiftung Luftbrückendank 1959 zum 10. Jahrestag der Blockade gründete. Ich freue mich, dass wir heute in Faßberg auf sehr persönliche Art unseren Dank als Berliner an die britischen Veteranen und an die Bewohner dieser wunderschönen Gemeinde in der Lüneburger Heide überbringen können.“

Faßbergs Bürgermeister Frank Bröhl hob den Nutzen der Kontakte zu den Berlinern für die Heidegemeinden hervor: Natürlich freuen wir uns über jeden zusätzlichen Touristen. Aber wir blicken auch auf die Luft- und Raumfahrtszene an den Hochschulen in Berlin. Wir können hier in Faßberg Bedingungen zur Unternehmensgründung bieten, wie man sie woanders kaum findet.“

Partner (v.l.n.r.) – Paul Hicks, Vorsitzender des Fördervereins Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e.V., Frank Bröhl, Bürgermeister der Gemeinde Faßberg, Helmut Kleebank, Bürgermeister von Spandau, Anna-Margareta Peters, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Luftbrückendank des Landes Berlin und Heinz-Gerd Reese, Geschäftsführer der Stiftung Luftbrückendank
Partner (v.l.n.r.) – Paul Hicks, Vorsitzender des Fördervereins Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e.V., Frank Bröhl, Bürgermeister der Gemeinde Faßberg, Helmut Kleebank, Bürgermeister von Spandau, Anna-Margareta Peters, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Luftbrückendank des Landes Berlin und Heinz-Gerd Reese, Geschäftsführer der Stiftung Luftbrückendank

Wolfgang Schmidt (links) lebte als Kind auf dem Militärgelände in Gatow, wo Geoffry Smith (rechts) stationiert war
Wolfgang Schmidt (links) lebte als Kind auf dem Militärgelände in Gatow, wo Geoffry Smith (rechts) stationiert war