Gedenkveranstaltung zum 67. Ende der Luftbrücke Faßberg – Berlin

„Frieden im Haus Europa darf nicht leichtfertig verspielt werden“

Faßberg gedachte den Opfern der Luftbrücke Berlin: Hauptmann Martin Sagehorn, Winfried Hoff, Oberst Gerhard Hewera, Oberst Christian Rüther, Charlie Pieroth und Oberstabsfeldwebel Paul Hicks (v.l.).

Faßberg gedachte den Opfern der Luftbrücke Berlin: Hauptmann Martin Sagehorn, Winfried Hoff, Oberst Gerhard Hewera, Oberst Christian Rüther, Charlie Pieroth und Oberstabsfeldwebel Paul Hicks (v.l.).

Pünktlich um 11 Uhr eröffnete der Posaunenchor Faßberg-Müden unter der Leitung von Carsten Petersen die Gedenkveranstaltung zum 67. Jahrestag des Endes der Luftbrücke Faßberg – Berlin. Der Vorsitzende des Fördervereins für die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e.V. in Faßberg, Oberstabsfeldwebel Paul Hicks, konnte nicht nur viele Soldaten und Zuschauer zu dieser Feierstunde auf dem Platz der Luftbrücke in Faßberg begrüßen, sondern freute sich auch, dass mehrere Zeitzeugen den Weg hierher gefunden hatten. So waren die Kinder der Luftbrücke, Mercedes Wild aus Berlin und Wolfgang Schmidt aus Spandau sowie die ehemaligen „Kohleschaufler“ in Trauen, Horst Fandre und Rolf Polster aus Celle angereist, um an die Opfer der Luftbrücke zu erinnern. Aus der hessischen Metropole Frankfurt nahmen Charlie und Christina Pieroth vom Luftbrückenchapter Frankfurt teil und legten zudem einen Kranz am Luftbrückengedenkstein nieder.

Für die Gemeinde konnte Hicks den Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters, Winfried Hoff, begrüßen und für den Bundeswehrstandort Faßberg den Standortältesten, Oberst Gerhard Hewera. „Wir kommen alljährlich hier zusammen, um der alliierten und deutschen Opfer der Luftbrücke zu gedenken und an diese historische Leistung zu erinnern. Mittlerweile bewegen wir uns auf das 70-jährige Jubiläum der Berliner Luftbrücke im Jahr 2019 zu. Viele der damals beteiligten Menschen können aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters dieses Jubiläum leider nicht mehr erleben. Ich kann aber sagen, dass wir sie nicht vergessen werden! Wir werden ihren persönlichen Einsatz für Frieden, Freiheit und Humanität immer würdigen“, unterstrich Paul Hicks in seiner Rede. So hätten die Alliierten nicht nur menschliches Leid gelindert und Zuversicht vermittelt, sondern auch gezeigt, dass Blockaden, sichtbar und real, als auch im Kopf überwunden werden können. „Wo ein Wille, da ein Weg. Man muss halt nur wollen!“

Der Vorsitzende des Fördervereins, Oberstabsfeldwebel Paul Hicks, rief dazu auf, den Frieden in Europa nicht leichtfertig zu verspielen.

Der Vorsitzende des Fördervereins, Oberstabsfeldwebel Paul Hicks, rief dazu auf, den Frieden in Europa nicht leichtfertig zu verspielen.

Oberstabsfeldwebel Paul Hicks mit Charlie und Christina Pieroth und Mercedes Wild vor dem Luftbrückengedenkstein (v.l.).

Oberstabsfeldwebel Paul Hicks mit Charlie und Christina Pieroth und Mercedes Wild vor dem Luftbrückengedenkstein (v.l.).

Insbesondere, so Hicks, sei in der heutigen Zeit der bewusste Wille zum Dialog, zum Handeln, zum sich Bewegen, bisweilen nicht zu finden. Das damals Deutsche und Alliierte, ehemalige Feinde, während der Luftbrücke Hand in Hand arbeiteten, um eine Millionenstadt am Leben zu halten, war nicht selbstverständlich. Die Vorbehalte waren auf beiden Seiten groß. Doch die Luftbrücke einte alle und war letztlich auch ein Sieg über Diktatur und Unterdrückung. So war die erfolgreiche Überwindung der Blockade Berlins auch ein Sieg demokratischer Strukturen und ein Garant für Stabilität, Frieden und Sicherheit in Europa bis zum heutigen Tag. Faßberg war mit gut 540.000 Tonnen geflogener Kohle ein Eckpfeiler dieser humanitären Operation, die ein Garant für Frieden, Stabilität und Sicherheit in Europa bis zum heutigen Tag ist. „Diese Stabilität ist unter Opfern erbracht worden, derer wir heute gedenken und die uns mahnen, trotz aller Turbulenzen im Haus Europa diesen Frieden nicht leichtfertig zu verspielen“, betonte Hicks abschließend, bevor die Kränze niedergelegt wurden.