Heute wurde das Buch im Rathaus Faßberg vorgestellt. Bürgermeister Frank Bröhl machte deutlich, warum die Luftbrücke für Faßberg eine besondere Bedeutung habe: „Die Luftbrücke hat für unseren jungen Ort mit Identitätsfindung zu tun. Faßberg wurde geplant, um Krieg führen zu können. Nach 1945 gab es einen Wechsel und die großartige Leistung der Luftbrücke.“ Rund ein Viertel der transportierten Güter seien von hier ausgeflogen worden. Damit sei von Faßberg auch eine „Brücke für Freiheit und Demokratie“ ausgegangen. Mit der Erinnerungsstätte Luftbrücke besitzt der Ort seit 1990 ein Museum, das an die Ereignisse zwischen Juni 1948 und Mai 49 erinnert. Der Vorsitzende des Trägervereins der Erinnerungsstätte, Paul Hicks, verfolgte das Ziel, „die Luftbrücke wieder aktiver in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken und das Thema attraktiv zu vermitteln“.
„Der Band verzichtet bewusst darauf, Zahlen und Fakten nachzuerzählen“, stellte Dr. Stephan Lütgert, Leiter des Erdölmuseums Wietze, in seiner Ansprache fest. Statt dessen setze er Menschen ins Bild, die in der Geschichtsschreibung nur am Rande vorkämen und verdeutliche den Alltag der Luftbrücke. Über die spektakuläre Versorgung Berlins aus der Luft, meinte der Geograph und Archäologe „In dieser Zeit wurde scheinbar Unmögliches möglich.“ Die Luftbrücke sei ein Weg zwischen militärischer Konfrontation und Rückzug gewesen. „Keiner wusste, wie lange das geht.“