Geschichte der Luftbrücke


Das Video wird gezeigt mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Luftbrückendank

Die 1948 eingerichtete, alliierte Luftbrücke, war ein gigantisches Unternehmen, das eine enorme Logistik erforderte und aus ehemaligen Feinden Freunde werden ließ. Die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin in Faßberg vermittelt einen Eindruck über die Anstrengungen und Beweggründe der Alliierten, die Freiheit Berlins zu garantieren.
Der Fliegerhorst Faßberg war einer der wichtigsten Pfeiler der Luftbrücke. So wurde von der damaligen Royal Airforce Station Faßberg die Versorgung Berlins mit Kohle sichergestellt. Insgesamt 539 112 Tonnen davon flogen britische und amerikanische Flugzeuge in das blockierte Berlin und Statistiken zählten bis zu 450 Starts und Landungen pro Tag.
In drei Nissenhütten und zwei geschlossenen Eisenbahnwaggons veranschaulichen Originalunterlagen und -ausstellungsobjekte, wie das alliierte Räderwerk funktionierte. Komplettiert wird die Ausstellung zudem durch den ‚FASSBERG-FLYER’ eine C-47 der US-Airforce, die in Faßberg zum Einsatz kam.
C-Tempelhof_Airport_Berlin_1948
Dokumentiert wird schließlich auch das Zusammenwirken der Alliierten mit den deutschen Angehörigen der German Civil Labour Organisation (GCLO), die für die Verladung der Kohle verantwortlich waren.
Darüber und über den persönlichen Alltag der Menschen berichtet die Erinnerungsstätte.
“… schaut auf diese Stadt und erkennt, daß ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben dürft, nicht preisgeben könnt”, so 1948 der damalige Berliner Bürgermeister Ernst Reuter in seinem Appell an die Weltgemeinschaft. Lediglich 48 Stunden dauerte es, bis Briten und Amerikaner eine in ihren Ausmaßen noch nicht dagewesene gigantische Luftbrücke organisiert hatten.

Ab dem 26. Juni 1948 wurde Berlin in einer beispiellosen Aktion aus der Luft vorrangig mit Lebensmitteln, Medikamenten und Kohle für die Stromerzeugung versorgt. Die zu transportierende Warenmenge erreichte täglich 13 000 Tonnen und bis zum Ende der Blockade am 12. Mai 1949 sind rund 280 000 Flüge zu den Berliner Flughäfen Tempelhof, Tegel und Gatow registriert worden.

“… Die Erinnerung an den persönlichen Einsatz der Menschen damals und die Einbindung des Fliegerhorstes Faßberg in das gigantische Unternehmen soll lebendig erhalten werden”, betonte der damalige Verteidigungsminister Dr. Gerhard Stoltenberg zur Eröffnung der Erinnerungsstätte Luftbrücke am 2. März 1990.

Mit der Grenzöffnung 1989 und der folgenden Wiedervereinigung Deutschlands hatte Faßberg seine herausgehobene Stellung als vorgeschobene Militärbasis verloren.
Jedoch blieb die Erkenntnis erhalten, dass Zusammenstehen und entschlossenes Handeln von Freunden und Verbündeten letztlich jede Mauer zu Fall bringt. Die ebenfalls auf dem Freigelände der Erinnerungsstätte aufgestellten zwei Segmente der Berliner Mauer runden so das historische Bild ab, das von der Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin in Faßberg nachgezeichnet wird.