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Luftbrücken-AG der Grundschule Müden besucht Berlin

Auf den Spuren der Luftbrücke Berlin: 17 Schülerinnen und Schüler aus Müden waren nach der Corona-Zeit wieder für drei Tage in die Hauptstadt gereist, um auf den Spuren der Berliner Luftbrücke in den Jahren 1948/49 zu wandeln und das Projekt „Kindgerechtes Museum“ für das Luftbrückenmuseum Faßberg weiterzuführen. Nachdem die Luftbrücken-Arbeitsgemeinschaft (AG) der Grundschule Müden bereits in den Jahren 2019 und 2020 in Berlin waren, konnte der Faden für dieses Projekt in diesem Jahr wieder aufgenommen werden. „Leider konnte die Grundschule Faßberg aus terminlichen Gründen nicht an der dieser Fahrt teilnehmen und so nahmen nur die 17 Kinder unserer Luftbrücken-AG der Grundschule am Heidesee in Müden teil“, so Paul Hicks vom Luftbrückenmuseum Faßberg, der gemeinsam mit der Leiterin der Grundschule, Heike Conrads, und dem Leiter der Militärgeschichtlichen Sammlung des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe, Hauptmann Martin Sagehorn, sowie Sabrina Schwab die AG nach Berlin begleitet hatte.

Gleich nach der Ankunft stand bereits ein Besuch des Alliiertenmuseums in der Clay-Allee auf dem Programm. Begrüßt wurde die Gruppe durch Kurator Bernd von Kostka, der für die Kinder eine abwechslungsreiche und informative Tour durch das Museum vorbereitet hatte. Anschließend ging es dann zur Jugendherberge Berlin Ostkreuz, wo die Zimmer bezogen worden und bereits das Abendessen wartete.

Kurator Bernd von Kostka (h.l.) vom Alliierten Museum im Gespräch mit den Kindern in einem ehemaligen Luftfahrzeug der Royal Air Force.
Foto: Sabrina Schwab

Bernauer Straße und Tränenpalast

Der zweite Tag begann mit einem Besuch in der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße, wo Zoraya López von der Stiftung Berliner Mauer eindrucksvoll über den Außenbereich mit den Resten der Berliner Mauer führte. „Wie kam es zur Teilung, wann wurde die Mauer gebaut, warum gab es die Luftbrücke und wann fiel die Mauer? Diese und viele weitere Aspekte waren Teil des intensiven Austausches zwischen den Kindern und Zoraya López“, so Hicks.

Eindrucksvolle Führung durch Zoraya López über den Außenbereich der Stiftung Berliner Mauer.
Foto: Sabrina Schwab

Danach ging es Fuß in Richtung Berlin-Mitte. Auf dem Weg dorthin konnten die Kinder mit dem Tränenpalast einen überaus erfahrungsreichen Platz der Berliner Teilung erkunden. Die Ausstellung „Ort der deutschen Teilung“ zeigt am historischen Ort, wie es zur Gründung der zwei deutschen Staaten und zum Bau der Berliner Mauer kommt, wie die Zoll- und Passkontrollen im Tränenpalast und die Überwachung am Grenzübergang Friedrichstraße funktionieren.

Die Kinder der Luftbrücken-AG erkunden den Tränenpalast.
Foto: Sabrina Schwab

Britische Botschaft und Luftwaffenmuseum Gatow

Anschließend ging es für die Kinder zu Fuß weiter zur Britischen Botschaft in der Wilhelmstraße. Empfangen wurde die Gruppe von Luftwaffenattaché (Air Attaché), Group Captain Mark Heffron, der zunächst auf die Geschichte der britischen Botschaft einging und dann über sein Wirken als Luftwaffenattaché erzählte. Viele Fragen der Kinder drehten sich um die Zeit der britischen Streitkräfte in Berlin und deren Wirken während der Luftbrücke in den Jahren 1948/49. Aber es wurden auch Fragen zu den Aktivitäten der heutigen Streitkräfte gestellt und den heutigen Beziehungen zur Deutschen Luftwaffe.

Die Müdener Gruppe vor der Britischen Botschaft.
Foto: Sabrina Schwab

Abgerundet wurde der Trip nach Berlin am darauffolgenden Tag mit einem Besuch im Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow. Dort warteten bereits Stephan Horn vom Luftwaffenmuseum Gatow und Wolfgang Schmidt, der als Zeitzeuge den Kindern Rede und Antwort zu seiner Zeit während der Berliner Luftbrücke stand. Wolfgang Schmidt lebte als Kind und Jugendlicher direkt auf dem Flugplatz der Royal Air Force Gatow, weil sein Vater als deutscher Ingenieur mit für den reibungslosen Ablauf des Luftbrückenverkehrs am Boden verantwortlich war. „Für uns alle war es wieder ein überaus informativer Trip nach Berlin und wir konnten erneut intensiv in die Berliner Geschichte eintauchen“, so Heike Conrads in ihrem persönlichen Resümee. „Vielen Dank zudem an alle verantwortlichen Stellen, die uns diese Fahrt ermöglicht haben“.

von Paul Hicks