Auflösung der British Berlin Airlift Association in London

Ende eines weiteren Kapitels der 70-jährigen Luftbrückengeschichte

FASSBERG/LONDON. In der bewegenden 70-jährigen Geschichte der Berliner Luftbrücke 1948/49 wurde nun ein weiteres Kapitel geschlossen: Nach mehr als 20 Jahren hatte sich am vergangenen Wochenende die British Berlin Airlift Association (BBAA), die Vereinigung der britischen Luftbrückenveteranen, außer Dienst gestellt. Im Beisein der verbliebenen neun britischen Luftbrückenveteranen wurde die Association offiziell in London aufgelöst. Zudem wurde deren Standarte in die Obhut der St. Clement Danes Church, die Zentralkirche der Royal Air Force, im Herzen Londons übergeben. Es ist eine lange Tradition in den britischen Streitkräften, dass die Flaggen aufgelöste Verbände und Einheiten in den zugeordneten Kirchen für immer verbleiben.

Und so war es auch bei der Flagge der BBAA, die unter großer Anteilnahme der anwesenden Gäste und Besucher in die Kirche getragen und durch Reverend David Osborne entgegengenommen wurde. „Es ist eine alte und rühmliche Tradition, die Insignien der militärischen Pflicht und des Dienstes für alle Zeiten im Hause Gottes aufzubewahren“, so Reverend Osborne. Ebenfalls zu dieser Zeremonie angereist waren der Vertreter der Berlin Airlift Veterans Association (BAVA) aus den U.S.A., Edwin Ide und Paul Hicks vom Luftbrückenmuseum in Faßberg. „Wir haben zwar ein weiteres Kapitel der Luftbrücke geschlossen, aber wir werden das Buch auf alle Fälle weiterschreiben und den „Spirit of the Airlift“ weiterleben lassen. Dieser bedingungslose Einsatz der Westalliierten für das eingeschlossene Westberlin und der unbedingte Wille, den Menschen in der blockierten Stadt zu helfen, wird auch in der Zukunft einen Platz in den Geschichtsbüchern und bei uns im Luftbrückenmuseum haben“, so Paul Hicks in seiner Ansprache beim anschließenden Empfang im Union Jack Club.

Gleichzeitig verweis Hicks dabei auch auf die derzeitigen Planungen, zum 75. Jahrestag des Endes der Luftbrücke im Jahr 2024 ein wissenschaftliches Werk zur Geschichte Faßbergs samt Ausstellung zu präsentieren. So soll im zweiten Quartal dieses Jahres ein Historiker eingestellt werden, der gemeinsam mit einer Geschichtswerkstatt vor Ort die Geschichte Faßbergs und des Fliegerhorstes aufarbeitet. „Trotz der Auflösung der BBAA seid ihr auch in Zukunft immer gern gesehene Gäste in der Gemeinde und auf dem Fliegerhorst“, betonte Hicks abschließend.