Am Mittwoch, den 16. März 2022 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit unsere langjährige Mitarbeiterin in der Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin, Frau Bärbel Schönfelder, im Alter von nur 63 Jahren. Mit großer Betroffenheit und in tiefer Trauer haben wir die Nachricht vom Tod aufgenommen, da wir erst im Oktober letzen Jahres Frau Schönfelder aus unserer Mitte in den Ruhestand verabschiedet hatten. Frau Schönfelder arbeitete über viele Jahre an der Kasse des Luftbrückenmuseums und stand den Besuchern auch für Fragen zur Verfügung. Sie war eng mit der Erinnerungsstätte verbunden und hat gerne ihren Dienst im Museum geleistet. Wir haben sie als freundliche und engagierte Mitarbeiterin kennengelernt und werden sie nicht vergessen.
Wir verabschieden uns in Dankbarkeit von einem liebenswerten Menschen und sind in diesen Tagen der Trauer in Gedanken bei ihrer Familie und wünschen Zeit viel Kraft und Ausdauer.
Zur Saisoneröffnung 2022 im Luftbrückenmuseum Faßberg konnte der 1. Vorsitzende des Fördervereins für die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e.V. in Faßberg, Ludger Osterkamp, mit Annika Böhm und Arne Pickhert die ersten Gäste begrüßen. Beide sind in Faßberg groß geworden, leben jedoch mittlerweile außerhalb der Gemeinde. Osterkamp überreichte beiden eine Luftbrückentasse mit dem historischen ‚FASSBERG FLYER‘ als kleines Begrüßungsgeschenk. Sowohl Annika Böhm als auch Arne Pickhert finden oft den Weg zurück in ihre Heimat und heute führte dieser Weg direkt ins Museum. Bei ihrem Besuch der Ausstellung stand der ‚FASSBERG FLYER‘ im besonderen Mittelpunkt, denn dieser wurde anschließend als Location für die in 2023 stattfindende Hochzeit der beiden als Trauzimmer ausgewählt. Seit einigen Jahren bereits werden in diesem Rosinenbomber immer wieder Ehen geschlossen, denn das Flugzeug ist eines der Orte, in denen sich Menschen in der Gemeinde Faßberg trauen lassen können. Nun steht auch fest, dass sich Annika Böhm und Arne Pickhert im September 2023 hier das Ja-Wort geben werden. „Zudem gilt ab Sonntag, dem 3. April dann auch im Museum das gelockerte Hygienekonzept. Das ermöglicht dann wieder die Nutzung der Tablets und eröffnet so die Möglichkeit der Spurensuche für die Kinder ab 10 Jahren“, betonte der 1. Vorsitzende abschließend. Von Paul Hicks
Das Luftbrückenmuseum Faßberg und der Förderverein präsentieren sich noch bis 31.03.2022 im „Schaufenster des Monats“ bei „kurzweil“ in der Billingstraße 5 in 29320 Hermannsburg.
Der Förderverein Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e.V. trauert um Colonel Gail S. Halvorsen.Er ist am 16. Februar 2022 im Utah Valley Hospital in Provo verstorben und hat ein bewegtes Leben hinter sich.
Zu den wichtigsten Stationen in seiner Dienstzeit gehören sicherlich die Zeiten, die er in Berlin verbracht hat. Zum einen seine Tätigkeit als Luftbrückenpilot, zum anderen später seine Zeit als Kommandant des Flughafens Tempelhof.
Genau diesen Flugplatz flog der junge Leutnant Halvorsen auch häufiger während der Berliner Luftbrücke 1948/49 an. Bei seinen Anflügen sah er immer die neugierigen Berliner Kinder, die freudig am Rand des Platzes den startenden und landenden Flugzeugen zuwinkten.
In der Adventszeit machte sich Leutnant Halvorsen Gedanken über die Kinder, weil er die penibel durchorganisierte Luftbrücke für zu unpersönlich hielt. Er wollte den Kindern eine Freude bereiten und bastelte in seiner Freizeit kleine Fallschirme und hängte ein kleines Bündel Süßigkeiten daran.
Diese warf er dann bei seinem Anflug auf Tempelhof aus dem Cockpitfenster und unten reckten sich die neugierigen Köpfe der Kinder. Damit die Kinder wussten, in welcher Maschine er gerade flog, verabredete er mit den Kindern, dass er mit den Tragflügeln der Maschine wackeln würde. So bekam er bei den Berliner Kindern den Namen „Onkel Wackelflügel“.
Die Bilder der begeisterten Kinder wurden von der Presse aufgegriffen und verbreiteten sich schnell auch über Deutschland hinaus. Bald beteiligten sich viele Piloten an dieser Aktion und so wurden die Transportflugzeuge bald „Candy-Bomber“ oder auch „Rosinenbomber“ genannt.
Der Name Gail S. Halvorsen ist untrennbar mit dieser humanitären Aktion verbunden. Bis wenige Tage vor seinem Tod war er noch aktiv, die Erinnerungskultur an die Luftbrücke, an Menschlichkeit und Unterstützung und Zusammenhalt aufrecht zu erhalten.
Daher war es dem Förderverein eine Freude, Colonel Halvorsen am 70. Jahrestag des Endes der Luftbrücke in Faßberg bei der Gedenkfeier begrüßen zu können. So konnten wir ihm für seine damaligen Leistungen persönlich danken und es war damals beeindruckend diesen hochbetagten Menschen bei seiner Ansprache zu folgen.
In der Zeitgeschichte war die Luftbrücke nur ein kleiner Moment, doch dieser Moment hat den Weg geebnet zu einem geeinten Deutschland mit einer freien Hauptstadt Berlin.
Ein prägender Charakter ist von uns gegangen. Seine Ideen und Vorstellungen werden aber weiterleben.
Wir als Förderverein für die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e.V. in Faßberg werden Colonel Gail S. Halvorsen einen gebührender Platz einräumen.
Faßberg, im Februar 2022
Für den Vorstand
Ludger Osterkamp
Vorsitzender Förderverein Erinnerungsstätte Berlin e.V. in Faßberg
Auch in Zeiten von Corona wurde den Opfern der Luftbrücke Berlin in den Jahren 1948/49 in Faßberg gedacht. Am 27. August wurden in kleinem Kreis am Luftbrückengedenkstein Kränze niedergelegt. Da die U.S. Amerikanischen und Britischen Veteranen in diesem Jahr nicht dabei sein konnten, hat der Förderverein für die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e.V. in Faßberg die Veteranen auf seiner eigenen Kranzschleife mit gewürdigt.
Das damals Deutsche und Alliierte, ehemalige Feinde, während der Luftbrücke Hand in Hand arbeiteten, um eine Millionenstadt am Leben zu halten, war nicht selbstverständlich. Die Vorbehalte waren auf beiden Seiten groß. Doch die Luftbrücke einte alle und war letztlich auch ein Sieg über Diktatur und Unterdrückung. So war die erfolgreiche Überwindung der Blockade Berlins auch ein Sieg demokratischer Strukturen und ein Garant für Stabilität, Frieden und Sicherheit in Europa bis zum heutigen Tag. Faßberg war mit gut 540.000 Tonnen geflogener Kohle ein Eckpfeiler dieser humanitären Operation, die ein Garant für Frieden, Stabilität und Sicherheit in Europa bis zum heutigen Tag ist. Am 27. August 1949 verließ das letzte Flugzeug mit Kohle den Fliegerhorst Faßberg in Richtung Berlin. (von Paul Hicks)
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